Nachruf Sisto Salera

Der Synchroverein Bern trauert um seinen langjährigen Ehrenpräsidenten Sisto Salera.
Am 27. April 2024 mussten wir von Sisto Abschied nehmen. Der SY Bern verliert eine grossartige Persönlichkeit, die mit viel Hingabe einen umfassenden Teil ihres Lebens dem Sport gewidmet hat.

Gerne bezeichnete Sisto den Synchroverein Bern als seine zweite Familie. Diese Familie lag ihm am Herzen, und er setzte sich bis zuletzt mit hohem Engagement und beeindruckender Leidenschaft für sie ein.

Der Blick auf ein paar Stationen aus Sistos sportlicher Karriere zeigt auf, wie stark sein Einfluss für das Synchronschwimmen respektive Artistic Swimming sowohl national als auch international gewesen ist.

1972 organisierte Sisto die erste Schweizer Synchronschwimm-Meisterschaft in Lancy (GE). Hierfür verlangte der Schweizerische Schwimmverband ein Reglement, wie dieses in den anderen Wassersportarten üblich war. In Zusammenarbeit mit Steffi Haeberli als Fachfrau arbeitete Sisto das erforderliche Reglement aus. Ein Jahr später setzte er im SSCHV (heute «Swiss Aquatics») durch, dass ein Schweizer Synchron-Team an der Weltmeisterschaft in Belgrad teilnehmen durfte. Fortan machte sich Sisto auch international einen Namen. 1980 organisierte er im Hallenbad Hirschengraben in Bern die ersten Junioren-Europameisterschaften im Synchronschwimmen – der damalige Clubname Polo Club Bern wurde europaweit bekannt. 1984 war Synchronschwimmen erstmals olympisch, und Sisto betreute in Los Angeles das gesamte Schweizer SSCHV-Team als Delegationschef. Vier Jahre später war Sisto an den Olympischen Spielen in Seoul als Delegationschef des Synchronschwimmens im Einsatz.
In all den Jahren wirkte Sisto nicht nur an vorderster Front, er entwickelte die Sportart auch im Hintergrund stetig weiter. So entwickelte er ein Richterauswertungs-Programm, welches ab 1992 an den Olympischen Spielen in Barcelona weltweit der Erfassung der Synchronschwimm-Resultate diente. Ebenfalls als Pionier zeichnete er für die Reglemente der Disziplin Free Routine Combination verantwortlich, die dank Sistos Arbeit ins weltweite Wettkampfprogramm aufgenommen wurde.

Über die Jahrzehnte lag Sisto nicht nur die Entwicklung «seiner» Sportart am Herzen, sondern auch die menschliche Seite. Er engagierte und betreute Trainerinnen aus den USA, Kanada, China, Russland und der Ukraine für den Synchroverein Bern und die Nationalkader. Dabei begleitete er die Trainerinnen auch abseits des Beckens, unternahm in der Freizeit oft Reisen und brachte den Trainerinnen die Schweizer Kultur näher.

Auch für die Athletinnen setzte er sich stark ein und unterstützte sie tatkräftig bei den Konzepten für die Olympiavorbereitungen. Sei es bei der Suche nach Sponsoren oder zusätzlichen Hallenbädern für bessere Trainingsbedingungen: Sistos Fachwissen und sein Netzwerk waren auch in diesen Bereichen äusserst wertvoll.

Nicht zuletzt stand er selbst unzählige Stunden als Trainer und Richter am Bassinrand im Einsatz, um die Athletinnen auf ihrem Weg weiterzubringen und ihnen zu helfen, ihre Ziele zu erreichen.

Mit Sisto Salera verlieren der Synchroverein Bern und das Artistic Swimming auf nationaler und internationaler Ebene eine Persönlichkeit, die die Sportart auf vielfältige Weise geprägt hat.

Der Synchroverein Bern entbietet den Familienangehörigen sein tief empfundenes Beileid und wird Sisto Salera in bester Erinnerung behalten.

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